Stalking – Nachstellen

Stalking - Nachstellen

Foto: aboutpixel.de /Stephen Petrat

Was ist Stalking?

Stalking bedeutet nach der Definition im Strafgesetzbuch, dass jemand einem Menschen unbefugt nachstellt, indem er beharrlich z.B. seine räumliche Nähe aufsucht oder aber Kontakt zu dem anderen vor allem über Fernkommunikationsmittel sucht. Auch die Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit der Person oder einer ihm nahestehenden Person gehört dazu.

Schwerwiegende Beeinträchtigung der Lebenssituation

Der Knackpunkt an dieser Regelung ist, dass das Verhalten des Täters die persönliche Lebenssituation des anderen schwerwiegend beeinträchtigen muss. Diese Norm ist ein sogenanntes Erfolgsdelikt, d.h. der Täter muss mit seiner Handlung insoweit Erfolg haben, dass das Opfer beispielsweise wegen des Nachstellens wegzieht oder aber die Arbeitsstelle wechselt. Ist die betroffene Person stark und lässt sich trotz massiver Nachstellung nicht beeinträchtigen, so liegt dann meist keine Strafbarkeit vor.

Reform des Straftatbestandes

Der Gesetzgeber hatte deshalb an eine Änderung der Norm gearbeitet, und bei der Beurteilung der Strafbarkeit mehr auf die Handlungen des Täters, denn auf den „Erfolg“ beim Opfer abgestellt. Wegen der Unbestimmbarkeit wurde davon wieder Abstand genommen.

Wie verhält man sich nun gegenüber einem Stalker?

Wichtig ist die Konsequenz. Machen Sie dem Stalker ein für alle mal klar, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihm wünschen. Lassen Sie sich dabei nicht auf irgendwelche Diskussionen ein. Diese sollen nur dazu dienen, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Lassen Sie sich auch nicht auf eine „letzte Aussprache“ ein nachdem bereits klargestellt worden ist, dass kein Kontakt mehr gewünscht ist. Jede Kontaktaufnahme oder Erwiderung von Kontaktversuchen könnte der Stalker als Ermunterung ansehen, weiter Kontakt zu Ihnen zu haben. Viele Gerichte sehen dies ähnlich. Also unbedingt konsequent sein, sonst könnten Sie jedweden Schutz verlieren. Am Besten beauftragen Sie einen Anwalt, der dem Stalker seine Grenzen aufzeigt, und dies auch nachweislich.

Zudem zeigen Sie dadurch dem Stalker, dass Sie nicht allein dastehen, und sich Hilfe gesucht haben. Das stärkt Ihre Position und schwächt die des Stalkers. Selbstverständlich kann die Einschaltung eines Anwaltes den Stalker noch zu einem aggressiveren Verhalten verleiten. Meist überwiegt jedoch, dass der Stalker in seiner Position Ihnen gegenüber geschwächt wird.

Ehe Schritte eingeleitet werden, sollte man einen kühlen Kopf bewahren und die weiteren Schritte genau überlegen, auch ob weitere Schritte zum Erfolg führen können oder genau das Gegenteil bewirken. Jede Maßnahme gegen den Stalker, die nicht zum Erfolg geführt hat, kann diesen nochmals in seiner Auffassung bestärken. Dennoch sollten Sie der Situation nie hilflos zusehen, denn das ist genau dass was der Stalker bezweckt. Die Ausübung von Macht.

Neben der anwaltlichen Beratung sollten Sie unter Umständen eine psychologische Beratung zur Stärkung der Persönlichkeit aufsuchen.

Wichtig ist auch, dass Verhalten des Stalkers zu dokumentieren, auch wenn es schwer fällt.

Binden Sie ihr Umfeld mit ein, damit der Stalker dort erst gar keinen Ansatz findet, um Sie z.B. zu verunglimpfen.

Wichtig ist, sich anwaltlichen Rat zu suchen und die geeignetsten Maßnahmen zu besprechen. Nicht immer ist alles sofort von Erfolg gekrönt, deshalb ist es wichtig einen langen Atem zu haben, und sich konsequent zu verhalten