Jaqueline Sauvage nach Mord an gewalttätigem Mann begnadigt

Jaqueline Sauvage nach Mord an gewalttätigem Mann begnadigt

Foto: aboutpixel.de/Mark Chambers

Nach einem Gnadengesuch hat Frankreichs Präsident Hollande Jacqueline Sauvage begnadigt, die wegen Mordes zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Sie hatte ihren Ehemann von hinten mit drei Schüssen erschossen. Vorausgegangen war ein Martyrium, das 47 Jahre dauerte. Frau Sauvage und ihre Kinder waren immer wieder den Gewalttaten des Ehemannes ausgesetzt.

Warum hat sie das so lange ausgehalten

Es drängt sich einem sofort die Frage auf, warum Sie diese Gewalt solange ausgehalten hat und auch die Gewalt gegenüber ihren Kindern. Insoweit ist die Geschichte von Frau Sauvage nicht bekannt. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass Opfer von häuslicher Gewalt den Peiniger nicht verlassen. Der gewalttätige Partner versucht das Opfer zu unterwerfen. Dies geschieht beispielswese dadurch, dass der gewalttätige Partner alle Lebensbereiche kontrolliert. Meist verlangt er, dass das Opfer alle Beziehungen nach Außen abbricht, damit die Kontrolle noch effektiver ist und alles durch sein Verhalten bestimmt wird.

Der Partner ist allmächtig

Immer wieder ist vom allmächtigen Partner die Rede, gegen den man nichts ausrichten könnte. Auch Dritten wird nicht zugetraut, dass sie etwas gegen den Täter ausrichten können. Dies ist auch ein Grund, warum die Frauen oft keine Hilfe holen.

Es wird alles versprochen, um die Frau zur Rückkehr zu bewegen

Wenn das Opfer es doch einmal geschafft hat, von zu Hause auszubrechen, versucht der Täter dann meistens sie mit allen Möglichkeiten zurückzubekommen. Es werden dann unzählige Versprechungen gemacht, nur um die Frau wieder dazu zu bewegen nach Hause zu kommen. Oft werden diese Versprechungen dann auch als Liebesbekundungen gewertet, Liebesbekundungen auf die sie solange gewartet haben. Kehren die Frauen dann wieder zurück, beginnt nach kurzer Zeit in der Regel der alte Kreislauf von Macht und Kontrolle von vorne.

Wie durchbricht man diesen Kreislauf

Wichtig ist zunächst, dass man sich Hilfe von Außen holt. Wenn die Frauen diesen Schritt schaffen, sind sie schon ein erhebliches Stück weiter. Oftmals fällt aber bereits dieser Schritt schwer. Wichtig ist, dass die Organisationen und Institutionen, die der Frau den Weg aus der Spirale der Gewalt zeigen können, auch vor Ort präsent sind, damit Frauen auch wissen, an wen sie sich überhaupt wenden können. Auch dies ist vielen Frauen nicht klar.

Mayener Forum gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen

Hier in Mayen gibt es das Forum gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen. In einer Broschüre sind die Hilfeeinrichtungen aufgeführt, die bei häuslicher Gewalt helfen. Der erste Schritt nach Außen ist der Schritt in die richtige Richtung. Es ist den Frauen zu wünschen, dass sie die Kraft haben, die Barrieren zu überwinden  und in ein eigenbestimmtes Leben zu gehen.